Aufzucht

Aufzuchtkälber

Klima

Innerhalb eines Milchviehbetriebes sind die Kälber die kleinsten Tiere. Dies hat zur Folge, dass sie innerhalb des Stalles häufig an Randbezirken oder in provisorischen Einrichtungen untergebracht werden, die von den klimatischen Bedingungen her häufig ungenügend sind.

In Bezug auf das Licht gelten die üblichen Anforderungen. Tageslicht bietet bestmögliche Vorraussetzungen für eine Reduktion der Keimbelastung. Der optimale Umgebungstemperaturbereich für Kälber liegt zwischen +5 °C und +20 °C. Wird die thermo-regulatorische Anpassungsfähigkeit (thermoneutrale Zone) des Kalbs überfordert, wird es sehr schnell krank. Dies ist insbesondere bei niedrigen Temperaturen zusammen mit hohen Luftgeschwindigkeiten der Fall.

Gesunde Kälber haben jedoch auch bei tieferen Temperaturen keinerlei Probleme, wenn die weiteren Haltungsbedingungen stimmen. Entscheidend ist dabei nicht die Stalltemperatur oder die Aussentemperatur beispielsweise bei der Igluhaltung per se, sondern die Temperatur in demjenigen Bereich, wo die Kälber sich gerne liegend aufhalten. Hier sollten die baulichen Einrichtungen so gestaltet werden, dass die Kälber ein sogenanntes Mikroklima aufbauen können. Die von den Kälbern aufgewärmte Luft muss daran gehindert werden, direkt nach oben zu entweichen. Innerhalb des Iglus ist dies gewährleistet. In einem Gruppen-Kälberstall kann dies erreicht werden, indem circa 1 Meter ab Boden an einer Wand ein horizontales Brett montiert wird. Die Kälber können sich dann bei Bedarf unterhalb von diesem Zwischendach hinlegen. Kälber liegen sowieso gerne am Rand, häufig direkt an der Wand. Um grössere Wärmeabstrahlung zu vermeiden, ist es auch sinnvoll, die Wände in diesem Bereich mit einfachen Mitteln zu isolieren. In der Regel genügt es, ein Holzbrett auf die kalte Mauer zu montieren.

Häufig sind die Kälberbuchten aus Angst vor Zugluft beinahe hermetisch abgeriegelt. Dabei ist Luftbewegung absolut notwendig um Staub, Feuchtigkeit und Schadgase abzutransportieren und deren Grenzwerte einhalten zu können. Gleichzeitig wird durch eine hohe Lufterneuerungsrate die Keimdichte in der Luft gesenkt. Es ist sinnvoll, wenn sowohl die Zu- als auch die Abluft gesteuert sind. Insbesondere die Zuluft sollte auf möglichst breiter Front in die Kälberbucht einströmen, aber nicht einfallen. Innerhalb des Stalles ist es sinnvoll, dass die Luft von den Kälbern zu den Kühen geführt wird und nicht umgekehrt.